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Aufbau und Funktion eines Proxyservers

Ein Proxyserver (lat. proximus: der Nächste, engl. Proxy: Stellvertreter) bildet in der Regel die Funktionalität eines entfernteren Servers auf sich ab und leitet Anfragen gegebenenfalls an diesen weiter. Die Funktion eines Proxies läßt sich am besten am konkreten Beispiel eines HTTP-Proxies erklären, wie er in vielen Netzen eingesetzt wird (Abb.4):

 
Abbildung 4: Die Funktion eines Proxy-Servers
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\epsfbox{vortrag4.eps}\end{center}\end{figure}

Will ein Benutzer in seinem Browser eine WWW-Seite laden, so richtet er seine Anfrage nicht direkt an die Adresse, unter der sich die Seite befindet, sondern er teilt dem Proxyserver mit, daß er von ihm die Seite gerne hätte. Der Proxyserver nimmt nun die Anfrage entgegen und beantwortet sie entweder direkt aus seinem Zwischenspeicher oder er kontaktiert die originale Adresse und reicht das Dokument dann an den Client weiter. Die Abbildung der entfernten Daten auf eine lokale Entsprechung wollen wir im folgenden als ``Proxifizierung'' (engl. Proxification) bezeichnen

Ein Vorteil dieses Verfahrens liegt auf der Hand: Wollen mehrere Clients auf ein statisches Dokument zugreifen, so werden die Anfragen im Durchschnitt schneller beantwortet. Der zweite Vorteil ist, daß der Rechner des Clients nicht notwendigerweise über eine eigene Verbindung zum Internet verfügen muß, was aus aufwands- wie sicherheitstechnischen Gründen sinnvoll sein könnte. Mit dem zweiten Aspekt werden wir uns in den folgenden Kapiteln gründlicher auseinandersetzen.


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Tim Paehler
1998-05-12